Vennebeck. .
Nachdem am Mittwoch erneut ein Güterzug der Bahn entgleiste, ist die Umleitung auf der ICE-Strecke Köln - Berlin nur eingeschränkt befahrbar. Im Nahverkehr geht gar nichts. Die Bahn rechnet während des Tages weiterhin mit Behinderungen.
Zwei Güterzugunfälle innerhalb von rund 36 Stunden haben für ein Chaos im Bahnverkehr gesorgt. Wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilte, sprangen am Mittwochnachmittag drei Waggons eines leeren Kohle-Güterzugs in Vennebeck nördlich von Bielefeld aus den Schienen. Erst am Dienstagmorgen war in Neubeckum im Münsterland ein Güterzug entgleist. Auf der vielbefahrenen ICE-Linie von Köln über Hannover nach Berlin kam es zu großen Verspätungen.
Durch den neuen Zwischenfall sei die seit dem Unfall vom Dienstag in Neubeckum eingerichtete Umleitung kaum noch befahrbar, sagte ein Bahnsprecher. Nur ein Gleis sei frei, um Schnellzüge an der Unfallstelle vorbeizulenken. Auch während des Donnerstags bleibt die Strecke der Bahn zufolge weiterhin allenfalls eingleisig befahrbar. Da die Züge dabei aber langsamer fahren müssen, kann es auf der wichtigen ICE-Strecke zwischen Berlin und Köln zu Verzögerungen von bis zu einer Stunde kommen. Nach Angaben eines Bahnsprechers könnte sich die Situation in Neubeckum im Laufe des Donnerstagnachmittags wieder normalisieren. Wie lange die Behinderungen auf der Bahnstrecke in Vennebeck andauern, ist derzeit noch unklar.
Nahverkehr fährt nicht, Busersatz eingerichtet
Die Züge des NRW-Nahverkehrs dagegen können nur noch bis Minden beziehungsweise bis Löhne fahren. Zwischen Minden und Löhne wurde für die Nahverkehrsreisenden ein Busverkehr eingerichtet. Das Eisenbahnbundesamt habe Ermittlungen aufgenommen. Wie lange die Bergung der Waggons dauern wird, sei unklar. „Die Ermittlungen gehen weiter“, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstagmorgen. „Einiges geht nur bei Tageslicht.“ Der wieder einsetzende Schneefall behindere die Arbeiten zusätzlich. Auch wenn Streckenabschnitte zeitweise freigegeben würden, könnten sie später wieder gesperrt werden.
Züge der ICE-Linie zwischen Köln und Berlin sowie der Intercity-Linie Köln-Hannover-Magdeburg-Leipzig mussten über Paderborn und andere Strecken umgeleitet werden. Am Hauptbahnhof in Hannover kam es am Mittwoch zu Verspätungen von mehr als zwei Stunden.
Strecke bei Neubeckum bis Donnerstag gesperrt
Bei dem ersten Unfall waren am frühen Dienstagmorgen Uhr in Neubeckum in der Mitte eines Güterzuges 9 von insgesamt 44 Waggons aus den Gleisen gesprungen. Verletzt wurde auch dabei niemand. Allerdings wurden Oberleitungen, Signalanlagen und auch die Gleise stark beschädigt. Wie es zum Entgleisen des Zuges kommen konnte, ist bislang unklar. Das Eisenbahnbundesamt ermittelt auch hier. Die Bahnstrecke bei Neubeckum soll frühstens Donnerstagabend frei sein.
Anstelle der Nahverkehrszüge waren vielerorts Busse im Einsatz. Bielefeld war vom Bahn-Fernverkehr komplett abgeschnitten.
Bahnreisende wurden aufgefordert, sich auf der Internetseite der Bahn über die Verkehrssituation zu informieren. Reisende müssen auf der West-Ost-Verbindung zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin sowie im NRW-Regionalverkehr mit langen Wartezeiten rechnen. (vk/herz/ddp)