Düsseldorf. .

Mit Gedenkfeiern wurde am Samstag in Thailand und Indonesien an die Opfer des Tsunami vor fünf Jahren im Indischen Ozean gedacht. Unter den über 200.000 Toten waren damals auch 552 deutsche Urlauber. Für Angehörige gab es auch in Düsseldorf einen zentralen Gedenkgottesdienst.

Fünf Jahre nach der Tsunami-Katastrophe in Asien haben am Samstag Tausende Menschen der Opfer gedacht. Auf der Ferieninsel Phuket in Thailand wurde mit einer Schweigeminute an die Toten erinnert, buddhistische Mönche sprachen Gebete. Am Abend sollten am Strand Patong zahllose Laternen in den Himmel aufsteigen. Am zweiten Weihnachtstag 2004 hatte ein Erdbeben der Stärke 9,2 vor der indonesischen Halbinsel Sumatra riesige Flutwellen ausgelöst. In einem Dutzend Länder wurden rund 230.000 Menschen in den Tod gerissen, mehr als 1,5 Millionen wurden obdachlos.

552 deutsche Urlauber starben

In der von dem Tsunami am schwersten getroffenen indonesischen Provinz Aceh versammelten sich Tausende Menschen zu Gebeten bei den Massengräbern der Opfer. Allein in Indonesien hatte die Katastrophe 167.000 Menschen das Leben gekostet. Das Land wurde seitdem mit mehr als 13 Milliarden Dollar unterstützt, die Hälfte davon kam Aceh zugute. Die Menschen seien wieder aufgestanden und hätten ein neues Leben begonnen, sagte der indonesische Vizepräsident Boediono.

In Sri Lanka erinnerten die Menschen landesweit mit zwei Schweigeminuten an die 35.000 Toten des Landes. Ministerpräsident Ratnasiri Wickramanayake nahm an einer im Fernsehen übertragenen Trauerfeier teil.

Auch in Deutschland ist am Samstag mit einem zentralen Gottesdienst in Düsseldorf den Toten gedacht worden. Bei der Gedenkfeier in der Johanneskirche wurden Namen getöteter oder vermisster Deutscher verlesen und Kerzen zur Erinnerung angezündet. 552 Bundesbürger hatten bei dem Tsunami am 26. Dezember 2004 ihr Leben verloren. Die Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland hatte zu dem Gottesdienst und einem Angehörigentreffen eingeladen.

Viele Wunden sind verheilt

«Trauer kann verblassen und vielleicht ganz in Dankbarkeit gewandelt sein. Die Erfahrung, selbst der Welle entronnen zu sein und überlebt zu haben, wird Sie dauerhaft begleiten. Da können wir nur gemeinsam hoffen, dass die Erinnerungsspuren barmherziger mit Ihnen umgehen und weniger Leid mit hochgespült wird», sagte der Leiter der rheinischen Notfallseelsorge, Landespfarrer Joachim Müller-Lange, zu den rund 70 Angehörigen, die nach Düsseldorf gereist waren.

Petra Bosse-Huber, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, fasste die Klage der Hinterbliebenen in einem Gebet vor Gott zusammen: «Wir legen vor Dich die Trauer und die Leere der Menschen, die seit dem Seebeben vor fünf Jahren ihre Liebsten vermissen. An den verwüsteten Küsten des Ozeans wächst neues Grün. Viele äußere Wunden sind vernarbt und geheilt. Das Leben setzt sich fort. Aber innere Verletzungen und Verluste schmerzen weiter.»

Die Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland betreut seit viereinhalb Jahren das Angehörigen-Begleitungsprojekt «hoffen bis zuletzt». In 25 Angehörigengruppen, einem bundesweiten Angehörigentreffen im Jahr 2005 und mit Gedenkfahrten nach Thailand zu vergangenen Jahrestagen sind fast 600 Angehörige nach ihrem Schicksalsschlag begleitet worden. (ddp)