Berlin. .
Selbstkritische Worte aus den Reihen der Linken: Gregor Gysi räumt ein, dass seine Partei bei der Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit Fehler gemacht habe. Er hoffe zudem auf die Rückkehr Lafontaines. „Ohne Oskar wären wir deutlich geschwächt“, sagte Gysi.
Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, räumt Fehler im Umgang seiner Partei mit der Stasi-Vergangenheit ein. In Brandenburg sei vieles schief gelaufen, sagte Gysi der «Berliner Zeitung» laut Vorabbericht. Die Landtagsabgeordneten, die ihre Mitarbeit bei der DDR-Staatssicherheit verheimlicht haben, hätten der Linken in Brandenburg und im Bund geschadet. «Vielleicht war der Druck in der Partei nicht groß genug, sich der eigenen Geschichte zu stellen», sagte Gysi.
„Lafontaine enorm wichtig“
In Brandenburg wurden nach der Bildung der Koalition von SPD und Linkspartei zwei bis dahin unbekannte Stasifälle öffentlich. Zudem musste Landtagsvizepräsidentin Gerlinde Stobrawa (Linke) zurücktreten, weil sie nicht nur Kontakte mit der Staatssicherheit hatte, sondern als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) geführt wurde. Gysi sagte:
Der Bundestagsfraktionschef sagte, er hoffe auf eine Rückkehr des erkrankten Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine in die Politik. Lafontaine sei enorm wichtig. „Ich werde tun, was in meinen Kräften steht, damit er bleibt», sagte Gysi. «Ohne Oskar wären wir deutlich geschwächt.» Das müsse jeder in der Partei wissen, auch wenn Lafontaine nicht sympathisch finde. In der Linken waren jüngst Debatten über eine mögliche Nachfolge für Lafontaine und Konflikte über den Kurs der Partei ausgebrochen. (ddp/afp)