Düsseldorf. .
Die SPD in Nordrhein-Westfalen erlebt seit der Niederlage bei der Bundestagswahl eine Eintrittswelle: Es wurden 6600 neue Mitglieder registriert. Auch die CDU bleibt stabil. Deutliche Zuwächse vermelden die kleinen Parteien.
Die SPD in Nordrhein-Westfalen hat ihren Mitgliederschwund im Jahr 2009 weitgehend eindämmen können. Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur ddp ergab, hielten die Sozialdemokraten die Zahl ihrer eingetragenen Anhänger erstmals seit Jahren etwa stabil. Die CDU verzeichnete zahlreiche Neueintritte, insgesamt aber einen leichten Verlust. In den Vorjahren hatten die Volksparteien in NRW oft jeweils mehr als 5000 Mitglieder pro Jahr verloren. FDP, Grüne und Linke meldeten 2009 viel Zulauf.
Insgesamt 138 343 Mitglieder
Im Dezember zählte die NRW-SPD 138 343 Mitglieder. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren 139 090 Männer und Frauen mit dem roten Parteibuch in NRW registriert. Seit der Niederlage der Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl erlebe die SPD eine «Eintrittswelle», sagte ein Parteisprecher. Durch insgesamt knapp 6600 neue Genossen konnten Todesfälle und Austritte aber nicht ganz ausgeglichen werden. Die nordrhein-westfälischen Sozialdemokraten sind dennoch weiterhin der mitgliederstärkste Landesverband der SPD.
Auch bei der CDU konnten Neueintritte den langfristig negativen Trend zumindest abmildern. Die NRW-CDU hat derzeit 163 646 Mitglieder gegenüber knapp 165 600 im Vorjahr. «Die Anzahl der bisherigen Eintritte in diesem Jahr ist mit knapp 5800 sehr hoch», sagte ein Parteisprecher.
Kleine Parteien auf Wachstumskurs
Positive Zahlen für 2009 vermelden die Liberalen. «Bis zum 30. November 2009 erhöhte sich die Zahl unserer Mitglieder um 1646 auf landesweit 17 848», sagte eine Sprecherin der NRW-FDP. Die Grünen konnten die Zahl ihrer Mitglieder im Jahr 2009 auf knapp 11 000 steigern. Das sind nach Angaben einer Sprecherin mehr als 1000 Mitglieder zusätzlich gegenüber Ende 2008. Auf Wachstumskurs befindet sich auch die NRW-Linkspartei. «Wir haben derzeit 8677 Mitglieder in Nordrhein-Westfalen», sagte ein Sprecher des Linke-Landesverbands. Ende 2008 seien es etwa 7700 Linkspartei-Mitglieder an Rhein und Ruhr gewesen.
Als wichtigster Grund für die positiven Mitgliederentwicklungen gelten die vielen Wahlkämpfe im zu Ende gehenden Jahr. Auch die bevorstehende Landtagswahl am 9. Mai 2010 dürfte zu einer Politisierung und zu mehr Parteigängern führen. (ddp)