Bochum. .

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Monaten gegen Banker der Liechtensteiner LGT-Bank wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Offenbar erwägt die Bochumer Justiz jetzt, das Verfahren einzustellen - gegen Zahlung einer Millionensumme.

Die Liechtensteiner Privatbank LGT bemüht sich nach einem Zeitungsbericht um eine Einstellung ihres deutschen Steuerverfahrens. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete am Samstag, die Bank sei bereit, bei einer Verfahrenseinstellung einen zweistelligen Millionenbetrag zu zahlen. Die Staatsanwaltschaft in Bochum ermittelt gegen rund 70 aktive und frühere Beschäftigte der Liechtensteiner Bank wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

Nachdem ein Informant dem deutschen Fiskus eine CD mit LGT-Daten verkauft hatte, waren Hunderte Kunden der Bank als Steuersünder aufgeflogen, darunter der frühere Post-Chef Klaus Zumwinkel. Die Staatsanwaltschaft Bochum und die Bank wollten sich zu dem Bericht am Samstag nicht äußern.

Zumwinkel flog auf

Die Bochumer Strafverfolger und Emissäre der Bank sprächen darüber, wie man den Fall beenden könne, meldete die Zeitung. Dabei zeichne sich als Lösung ab, dass die Justiz die Ermittlungen gegen das LGT-Personal wegen geringer Schuld einstellen könnte - unter der Auflage, dass die Bank einen beträchtlichen Betrag an die deutsche Staatskasse überweise. Es gehe um mehrere zehn Millionen Euro.

Grundsätzlich sei die LGT bereit zu zahlen. Die Fürstenbank wolle „einen Schlussstrich ziehen“. Das entspreche der Politik des Landes, nicht länger als Hort von Steuersündern zu gelten. LGT-Kunde Zumwinkel war zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung und zu einer Million Euro Geldbuße verurteilt worden. (rtr)