Ahrensburg. .

Anne Hondelmann wurde vernommen. Jetzt gibt die Polizei erste Ergebnisse zu dem mysteriösen Vermissten-Fall bekannt. Nach eigenen Angaben wurde die 25-Jährige in der Zeit ihres Verschwindens Opfer eines Sexual-Verbrechens. Die Familie hatte eine beispiellose Suchaktion im Internet gestartet.

Eine Woche lang war Anne Hondelmann spurlos verschwunden. Jetzt kommt langsam Klarheit in den mysteriösen Vermissten-Fall, der durch die beispiellose Suchaktion der Angehörigen im Internet deutschlandweit bekannt wurde. Die Anzeichen verdichten sich, dass der 25-Jährigen in der Zeit ihres Verschwindens Schlimmes widerfahren sein könnte. „Nach Angaben des Opfers besteht der Verdacht, dass es hier zu einer Freiheitsberaubung und einem Sexualdelikt gekommen ist“, sagt Polizeisprecherin Sonja Kurz gegenüber DerWesten. Weitere Details will die Polizei erst im Laufe der Woche veröffentlichen – „aus ermittlungstechnischen Gründen“. Die Kripo arbeite mit Hochdruck an dem Fall, sagt Kurz.

„Schlechte psychische Verfassung“

Die Polizei Ahrensburg hat die junge Frau und ihre Eltern seit Montag verhört. Anne Hondelmann war zudem nach ihrer überraschenden Rückkehr am Sonntag ärztlich untersucht worden. Laut einem lokalen Medienbericht soll das Mädchen beim Verlassen der Polizeiwache einen aufgewühlten Eindruck gemacht haben. Sie habe sich eng an ihren Vater geschmiegt, ihr Gesicht sei verweint gewesen, schreibt das „Stormarner Tageblatt“. Ein Bekannter der Familie gibt an, dass er Anne getroffen habe und sie in einer „schlechten psychischen Verfassung“ sei. Die Mutter der jungen Frau hatte bereits zuvor erklärt, dass ein Verbrechen geschehen sei. Sie dürfe aber auf Wunsch der Polizei nichts sagen.

Die Angehörigen der Arzthelferin aus dem schleswig-holsteinischen Bargteheide hatten eine bislang beispiellose Suchaktion gestartet - über die eigene Webseite „suche-anne.de“ und die sozialen Netzwerke Twitter, Facebook, Xing und StudiVZ. Das Echo war riesig. Inzwischen wurde die Internetseite bereits weit über 600.000 Mal aufgerufen. Anne war am 20. Juni vom Rückweg aus Schwerin nicht nach Hause gekommen. Eine Woche später stand sie bei ihrem Vater vor der Tür. Sie soll von jemandem dort abgesetzt worden sein. Zwischenzeitlich gab es Gerüchte, dass das Verschwinden der hübschen Frau mit dem Engelsflügel-Tattoo auf der Brust ein PR-Gag sein könnte.