Berlin. Die Zoos Neumünster und Berlin sind in Verkaufsverhandlungen über den weltweit bekannten Eisbären Knut eingestiegen. Berlin bot 350.000 Euro, damit Knut endgültig in der Hauptstadt bleiben kann. Neumünster forderte 700.000 Euro. Beide Städte sollen sich nun einigen, sagt das Gericht.
Die Zoos Neumünster und Berlin sind in Verkaufsverhandlungen über den weltweit bekannten Eisbären Knut eingestiegen. Berlin bot am Dienstag 350.000 Euro, damit Knut endgültig in der Hauptstadt bleiben kann. Neumünster forderte 700.000 Euro. Beide Seiten sollen sich bis zum 13. Juli auf eine Summe einigen, forderte das Landgericht Berlin. Das Gericht sollte ursprünglich über eine vom Neumünsteraner Zoo angestrengte Auskunftsklage über die Lizenzeinnahmen für Knut verhandeln.
Berlin und Neumünster waren sich vor allem wegen der millionenschweren Einnahmen durch Knut ins Gehege gekommen. Mit der Klage ziehe man Konsequenzen aus «der totalen Verweigerungshaltung der Berliner Kollegen», hatten die Schleswig-Holsteiner erklärt. Über diese Klage wurde zunächst am Dienstag verhandelt. Während der Verhandlungen machte das Gericht dann aber den Vorschlag an beide Seiten, über einen Verkauf nachzudenken. Der Zoo Neumünster meldet deshalb Ansprüche auf den Eisbären an, weil Knuts Vater Lars dort geboren wurde.
Erheblicher Bilanzgewinn
Unstrittig ist offenbar, dass das einstmals weiße Fellbündel dem Berliner Zoo die Zuschauer in Massen zuführte. 2007 beispielsweise zählte der Zoo mehr als drei Millionen Besucher, 27 Prozent mehr als 2006. Der Bilanzgewinn betrug insgesamt rund 6,8 Millionen Euro. Der Tierpark Neumünster hingegen hat nach eigenen Angaben rund 200.000 Besucher jährlich.
Getrübt wurde die Freude der Berliner im September 2008, da aber auch gleich nachhaltig. Völlig unerwartet starb Knuts Ziehvater, der Berliner Tierpfleger Thomas Dörflein, der wohl fast genauso berühmt war wie sein Zögling. Im Dezember letzten Jahres feierte Knut dann seinen zweiten Geburtstag. (ap)