Düsseldorf/Essen. Eine Gruppe von Investoren will die insolvente Essener Warenhauskette Hertie möglichst komplett übernehmen und weiterführen. Das Land Nordrhein-Westfalen hat signalisiert, eine mögliche Rettung mit Bürgschaften zu unterstützen. Anfang März war Hertie in die Insolvenz gegangen.

Eine Gruppe von Investoren will die insolvente Essener Warenhauskette Hertie möglichst komplett übernehmen und weiterführen. «Eine entsprechende Absichtserklärung (Letter of intent) haben wir mit Insolvenzverwalter Biner Bähr bereits unterzeichnet», bestätigte Rolf Schuchardt, Sprecher der Gruppe, dem in Düsseldorf erscheinendem «Handelsblatt».

Zu der Gruppe gehören nach Angaben Schuchardts erfahrene Handelsmanager aus dem In- und Ausland, die teilweise noch operativ tätig sind. Sie streben einen langfristigen Erhalt von Hertie an und werden dabei auch vom Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats, Bernd Horn, unterstützt. «Wir tragen das Konzept bereitwillig mit», sagt Horn. Das Land Nordrhein-Westfalen hat signalisiert, eine mögliche Rettung mit Bürgschaften zu unterstützen, hieß es aus Kreisen der Landesregierung.

Zustimmung des Immobilienbesitzers fehlt

Die Warenhausgruppe Hertie gehört seit dem Jahr 2005 dem britischen Investor Dawnay Day. Sie betreibt heute in Deutschland noch mehr als 50 mittelgroße Warenhäuser und beschäftigt noch etwa 2800 Mitarbeiter. Anfang März 2009 war Hertie, die früher als «Karstadt kompakt» zum heutigen Arcandor-Konzern gehörten, in die Insolvenz gegangen.

Während mit dem Insolvenzverwalter Einigkeit über den Kaufpreis für die Marke, das Inventar und den Warenbestand herrscht, fehlt den Investoren jedoch die Zustimmung des Immobilienbesitzers. Der britische Hertie-Eigentümer Dawnay Day hatte sich mit Immobilien verspekuliert und war 2008 selbst in die Insolvenz gegangen. Seither ist dessen Tochter, die niederländische Mercatoria Acquisitions (MABV), für die Verwertung der Hertie-Gebäude zuständig und strebt an, die Häuser einzeln zu verkaufen. (ddp)

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