New York. Amerikanische Behörden ermitteln offenbar gegen die Deutsche Bank. Medienberichten mehrerer US-Zeitungen zufolge gehört sie zu einer Gruppe von acht Finanzinstituten, die unter dem Verdacht stehen, Rating-Agenturen getäuscht zu haben.
New York, 13. Mai (AFP) - Die Deutsche Bank und sieben weitere Finanzinstitute sind US-Zeitungsberichten zufolge wegen der Immobilienkrise in den USA ins Visier von Ermittlern geraten. Die New Yorker Staatsanwaltschaft gehe dem Verdacht nach, die Banken hätten Rating-Agenturen in die Irre geführt und sie so zu einer besseren Bewertung von Hypothekenpapieren gebracht, berichtete die "New York Times" am Donnerstag.
Neben der Deutschen Bank sind demnach Crédit Agricole, Credit Suisse, UBS, die Citigroup, Goldman Sachs, Morgan Stanley, und Merrill Lynch, die inzwischen zur Bank of America gehört, betroffen. Bei den mutmaßlich getäuschten Rating-Agenturen handelt es sich laut "New York Times" um Standard & Poor"s, Fitch und Moody"s.
Bislang nur Vorermittlungen
Das Büro des New Yorker Generalstaatsanwalts Andrew Cuomo und die Börsenaufsicht SEC arbeiteten bei den Untersuchungen "Hand in Hand", berichtete das "Wall Street Journal". Es handele sich bislang jedoch nur um Vorermittlungen.
Die Investmentbank Morgan Stanley wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, sie sei bislang nicht von den Behörden kontaktiert worden. Wie die "New York Times" unter Berufung auf Ermittlungskreise berichtete, sollen die Hypotheken-Abteilung der Banken zudem Mitarbeiter der Rating-Agenturen angeheuert haben, um Hypothekenpapiere mit einer guten Bewertung auflegen zu können.
Ermittlungen gegen Goldman Sachs
Die Finanzaufsicht SEC hatte im Zusammenhang mit der US-Immobilienkrise bereits Mitte April eine Zivilklage gegen die US-Großbank Goldman Sachs eingereicht. Die SEC wirft der Investmentbank vor, Kunden weltweit bei Finanzgeschäften "wesentliche Informationen" vorenthalten zu haben.
Goldman Sachs soll demnach sogenannte verbriefte Hypothekenkredite mit Hilfe eines Hedgefonds aufgelegt haben, der gleichzeitig auf den Wertverlust der Papiere spekulierte. Die weltweite Finanzkrise geht zu einem wichtigen Teil auf die schwere Immobilienkrise in den USA und das Platzen der Spekulationsblase 2008 zurück. (AFP)