Berlin. Dass zu Ostern die Benzinpreise steigen, überrascht inzwischen niemanden mehr. Die Ölkonzerne argumentieren mit der höheren Nachfrage - doch dieses Argument will EU-Energiekommissar Oettinger nun unter die Lupe nehmen.
EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) will die Begründung der Mineralölindustrie für die steigenden Benzinpreise zu Ostern auf den Prüfstand stellen. "Jetzt müssen wir das Argument der Ölkonzerne, die höheren Preise seien auf die größere Nachfrage während der Ferien zurückzuführen, genauer prüfen", schrieb Oettiner in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag".
Seine Fachleute würden in den nächsten Jahren "sehr genau beobachten, ob der Gesamtspritverbrauch in den Ferienzeiten tatsächlich zunimmt". Nur dann wären höhere Spritpreise "nachvollziehbar".
Schmerzgrenze erreicht
"Die steigenden Benzinpreise pünktlich zu den Osterferien sind ein Ärgernis für alle Autofahrer nicht nur in Deutschland, sondern in vielen anderen Staaten der EU", schrieb Oettinger. Obwohl der Benzinpreis in Deutschland bereits "eine Schmerzgrenze" erreicht habe, sei wegen der Verteuerung von fossilen Brennstoffen mittelfristig mit einer weiteren Steigerung zu rechnen. Illegale Preisabsprachen der Ölkonzerne hätten bisher nicht belegt werden können. (afp)