Kopenhagen. Die dänische Polizei hat am Dienstag mehrere Verdächtige festgenommen, die einen Anschlag auf einen der Zeichner der umstrittenen Mohammed-Karikaturen geplant haben sollen.
Eine Razzia in der Region Aarhus habe zu den Festnahmen geführt, teilte der Polizei-Geheimdienst PET mit. Über die Zahl und Herkunft der Festgenommenen machte der PET keine Angaben. Der dänische Hörfunk berichtete von fünf Festnahmen, darunter drei Dänen. Alle Verdächtigen sind demnach Muslime.
Nach Angaben der dänischen Tageszeitung «Jyllands-Posten», die die Karikaturen im September 2005 veröffentlicht hatte, handelt es sich bei dem betroffenen Zeichner um Kurt Westergaard. Er schuf eine der umstrittensten Mohammed-Karikaturen, die Anfang 2006 teils gewalttätige Protesten von Muslimen in aller Welt auslösten. Er zeichnete den Propheten mit einem Turban, der gleichzeitig eine Bombe mit einer Lunte darstellte. Er habe Angst um sein Leben, sagte Westergaard der Zeitung. «Ich habe nur meinen Job gemacht und das werde ich auch weiter machen», erklärte der 73-jährige.
Westergaard und seine Frau Gitte standen bereits in den vergangenen drei Monaten unter starkem Polizeischutz, nachdem sie Morddrohungen erhalten hatten. Auch mussten sie regelmäßig ihre geheimen Unterkünfte wechseln, wie «Jyllands-Posten» berichtete. Die Zeitung hat ihren Sitz in Aarhus.
"Jyllands-Posten» hatte unter der Überschrift «Die Gesichter Mohammeds» zwölf Karikaturen veröffentlicht. Auf dem Höhepunkt des sogenannten «Karikaturen-Streits» wurden unter anderem die dänischen Botschaften in Damaskus und Beirut in Brand gesteckt. Dutzende Menschen starben bei gewaltsamen Ausschreitungen in Nigeria, Libyen und Pakistan. (AFP)