Washington. Start und Landung eines Flugzeugs sind die gefährlichen Phasen. Immer wieder kommt es dann vor, dass Vögel in die Triebwerke gesogen werden. Meist passiert nichts, doch manchmal hat der Aufprall Folgen. So wie in New York.
Vogelschlag wie bei der spektakulären Notlandung in New York ist nach Aussage der Deutschen Flugsicherung (DFS) ausgesprochen selten. Solche Vorfälle könne man «an einer Hand abzählen», sagte DFS-Sprecher Axel Raab dem Saarländischen Rundfunk.
Hauptproblem sind größere Vögel
An den Flughäfen werde dennoch Vorsorge getroffen. Es gebe dort eine Stelle, die die Vögel beobachte und die Information an die Piloten weiterleite. Zudem melde ein Pilot, der einen Vogelschwarm sieht, «das natürlich sofort an die Fluglotsen weiter», sagte Raab. Wenn Vögel massenhaft an einem Flughafen aufträten, würden sie vertrieben. Dafür gebe es «einen Flughafenförster, der dann ganz einfach mal mit seinem Gewehr schießt. Und durch den Knall verschwinden dann die Vögel.»
Hauptproblem für die Flugzeuge seien größere Vögel. Bei einer Kollision könnten die Schaufelräder am Triebwerk beschädigt werden. «Das kommt dann zu einem richtigen Blechsalat in dem Triebwerk und der wird dann ins Triebwerk gesogen und dadurch wird das Triebwerk beschädigt, so dass es sich entweder ausschaltet oder vom Piloten ausgeschaltet werden muss», sagte Raab.
Airbus-Pilot meldete doppelten Vogelschlag
Das Vögel bei Start oder Landung in die Triebwerke von Flugzeugen gesogen werden ist ein alltägliches Problem im Luftverkehr. Meist passiert weiter nichts, aber manchmal hat der Aufprall schwerwiegende Folgen - so wie am Donnerstag in New York, als der Pilot eines US-Airways-Airbusses kurz nach dem Start einen «doppelten Vogelschlag» meldete und dann im Hudson River notlanden musste.
Die Pilotenmeldung bedeutet nach Angaben einer Sprecherin der US-Fluglotsenvereinigung, Alex Caldwell, dass das Flugzeug mit zwei Vögeln zusammengestoßen sei. Rory Kay vom Sicherheitskomitee des Pilotenverbandes ergänzt, die Meldung könne bedeuten, dass der Airbus Vögel in beiden Triebwerke bekommen habe oder auch von mehr als zwei Vögeln getroffen worden sei. «Es ist nicht einfach, Vögel zu zählen, wenn man startet oder landet», fügt Caldwell hinzu. «Typische Geschwindigkeiten können über 100 Meilen pro Stunde (160 Kilometer pro Stunde) liegen.»
Die Archillesferse der Luftfahrt
Eine Sprecherin der US-Flugaufsichtsbehörde FAA, Diane Spitaliere, erklärt, dass Vogelschlag von Zeit zu Zeit vorkomme. Es habe einige wenige größere Unfälle deswegen gegeben, «aber nicht wie dieser hier. Es kommt häufiger mit kleinen Flugzeugen vor.» Zusammenstöße mit Vögeln müssten grundsätzlich ihrer Behörde gemeldet werden. Vögel seien eine Art Achillesferse der Luftfahrt.
Passagierflugzeuge seien fast ausschließlich bei Start und Landung durch Vogelschlag gefährdet, sagt Pilotensprecher Kay. In ihrer Reisehöhe von 6.000 bis 9.000 Metern gebe es nur noch wenige Vögel. Aber unter 1.500 Metern könne es gefährlich werden. «Es gibt keinen Mangel an Meldungen über Vogelschlag - die Öffentlichkeit erfährt nur meist nichts davon.» (ap)