Hattingen. Bei der Detonation wurden nach Angaben der Polizei 17 Menschen leicht verletzt. Bei Grabungsarbeiten war ein Bagger auf die Fünf-Zentner-Bombe gestoßen. Teile der Munition flogen bis zu 500 Meter weit. Die Ursache für das Unglück ist noch unklar. Nun ist das Gelände erst einmal gesperrt.
Bei der Explosion einer amerikanischen Fliegerbombe sind am Morgen in Hattingen 17 Menschen verletzt worden. Zunächst war von 15 Opfern die Rede gewesen. Ein Baggerfahrer hatte die Fünf-Zentner-Bombe bei Bauarbeiten mit dem Hammer an seinem Bagger getroffen. Dabei war sie nach Angaben der Polizei explodiert.
Das Unglück ereignete sich kurz vor 10 Uhr vormittags auf dem Gelände der ehemaligen Henrichshütte. Übers Wochenende soll das Gebiet nun zunächst gesperrt bleiben und auf weitere Blindgänger durchsucht werden. Die Gleise entlang des Geländes wurden ersten Erkenntnissen zufolge nicht beschädigt. Stadtwerke untersuchten die Gasleitungen, konnten bisher keine Schäden feststellen.
Die meisten Verletzten erlitten durch die Explosion sogenannte Knalltraumata. Der Baggerfahrer trug außerdem Schnittwunden davon. "Es ist ein großer Segen, dass es keine schlimmeren Verletzungen gegeben hat", sagte Polizeisprecher Dietmar Trust. "Immerhin haben wir Teile der explodierten Bombe in bis zu 500 Metern Entfernung gefunden."
Die meisten Mitarbeiter der gegenüberliegenden Firma kamen mit einem Schrecken davon. Ein 28-Jähriger wurde jedoch von der herabstürzenden Decke getroffen. Beschädigt wurden durch die Druckwelle sowohl die Scheiben des gegenüberliegenden Gebäudes, als auch die Autos der Mitarbeiter. In der Halle hinter den Büros fielen Lampen von der Decke.
Den Boden der Bombe fanden Anwohner etwa drei Kilometer entfernt vom Unglücksort. Was Walter Luthe vom Kampfräumungsdienst Westfalen-Lippe bislang vermisst: "Den Zünder der Bombe, der uns Rückschlüsse geben kann, warum sie explodiert ist." Um künftig solche Explosionen zu vermeiden rät er, vorsichtig im Erdreich zu arbeiten. Das Problem sei, dass die Arbeiter nicht sehen, was sie treffen.
- Fotos von der Explosion gibt es hier
- So arbeitet der Kampfmittelräumdienst