Die Niedrigzinsen haben Folgen, die Sparer kalt erwischen: Aus der Deutschen Bank kommt die Prognose, Banken könnten recht wahrscheinlich bald Negativzinsen einführen. Wer dann einfach nur anlegt, verliert garantiert. Der Rat, das Geld nun einfach auszugeben, klingt da nur im ersten Moment zynisch.
Verkehrte Welt: Wer sein Erspartes zur Bank trägt, muss auch noch Geld mitbringen, damit sie es anlegt. Die Niedrigzinspolitik der EZB treibt Blüten, die nur zu Lasten einer Klientel geht: der Sparer. Sie können zusehen, wie ihr Vermögen immer weiter schrumpft, Staaten und Unternehmen sich dagegen zu Schnäppchenpreisen Geld bei den Banken leihen können.
Der Rat von Asoka Wöhrmann von der Deutschen Bank, das Geld einfach auszugeben, weil es keine Zinsen mehr gibt, klingt zynisch. Er hat aber einen wahren Kern: Wer das Risiko scheut und sein Vermögen auf Spar- oder Tagesgeldkonten legt, fährt garantierte Verluste ein. Sinnvolle Anschaffungen jetzt zu tätigen, macht durchaus Sinn. Unsere schwächelnde Wirtschaft kann Konsum gebrauchen.
Kleinsparer sind von Negativzinsen bislang nicht betroffen. Die Diskussion kann aber dennoch nach hinten losgehen, wenn Verbraucher aus Furcht vor Gebühren ihr Geld lieber unters Kopfkissen legen als es einer Bank anzuvertrauen. Kriminelle wittern schon neue Chancen. Es wird Zeit, dass die Finanzbranche die Anleger nicht noch weiter verunsichert.