Die Vernunft hat gesiegt. Schottland reicht nach mehr als 300 Jahren doch nicht die Scheidung ein. Die Ehe ist gerettet. Vorerst.
Auch wenn der britische Premierminister Cameron nun vollmundig ankündigt, es werde kein weiteres Referendum mehr geben, ist das keine Garantie für den Fortbestand dieser Gemeinschaft. Sehr viel wird nun davon abhängen, ob Cameron seine Zusagen für größere Autonomie Schottlands, die er unter großem Druck und in Sorge gemacht hatte, auch einhält. Die Schotten fühlen sich von den Briten nicht gut vertreten, nicht richtig repräsentiert. Ob sich das ändert? Und auch die Frage, was geschieht, wenn sich das Königreich 2017 bei der Volksabstimmung über den Verbleib in der Europäischen Union gegen die EU ausspricht, ist offen. Die Schotten sind Europäer. Ein Austritt Großbritanniens aus der EU würde die Separatismusfrage wieder auf die Tagesordnung bringen.
Doch noch hat es das Königreich selbst in der Hand, den Slogan „Besser gemeinsam“ mit Leben zu erfüllen. Dabei aber nur auf die integrative Kraft von William, Kate und ihrer Babys zu setzen, wird nicht reichen.