Nein, das waren keine Dummejungenstreiche eines 19-Jährigen. Das war eine systematische, menschenverachtende Hetze gegenüber einer Kollegin. Es ist müßig, darüber zu grübeln, wer da im Umfeld des jungen Mannes total versagt hat – Familie, Schule, Freunde – bei der Polizei hat so einer nichts verloren. Man stelle sich vor: Ein Rassist und Ausländerhasser mit Waffe im Streifendienst.
Es lässt sich nicht ausschließen, dass solche Leute bei der Polizeibewerber-Auswahl unerkannt bleiben. Aber danach müssten sie auffallen. Monatelanges Mobbing und Nazi-Sprüche mitten im Polizei-Kollegenkreis müssten unmöglich sein.
Und doch war es so. Offenbar stellten sich nur wenige couragiert an die Seite des Opfers, viele schwiegen. Polizisten, so wie wir sie uns vorstellen, sind anders: mutiger, mit Sinn für Gerechtigkeit. Die Polizei wird sich, vor allem aber ihre Ausbildung hinterfragen müssen.