Erst die Kohle, dann die Sicherheit? Was die Vertreter des ­Kabinenpersonals der Lufthansa ihren Chefs mehr oder weniger ­deutlich vorwerfen, ist hart und in der Schärfe wohl überzogen. ­Gleichwohl zeigt es in aller Deut­lichkeit, wie es um die Stimmung
im Unternehmen bestellt ist.

Die Ängste der Flugbegleiter sind ja keineswegs aus der Luft gegriffen. Natürlich sind die Risiken, in Nigeria mit Ebola in Berührung zu kommen oder von einem Querschläger über Tel Aviv getroffen zu werden, im Promillebereich.

Aber dass eine Rakete einmal eine Passagiermaschine vom Himmel holen würde, hielten die Lufthansa-Bosse ja auch nicht für möglich. Sonst hätten sie ihre ­Flugroute über die Ukraine nicht erst geändert, nachdem der malaysische Flieger abgeschossen worden war, sondern schon zu Beginn der Krise. Besonders fürsorglich waren sie in diesem Fall nicht: Es hätte theoretisch auch ein Flugzeug der Lufthansa erwischen können.

All das schürt Misstrauen in der ohnehin gebeutelten Belegschaft, der das Lächeln beim Kunden zusehends schwerer fallen muss. Keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft.