Die allesamt finanziell angeschlagenen Städte im Ruhrgebiet stehen vor einer großen Herausforderung, wenn jetzt eine rasant steigende Zahl von Flüchtlingsfamilien untergebracht werden mus. Dies ist aller Voraussicht nach kein kurzfristiges Phänomen.
Und es ist eben nicht nur eine monetäre, sondern eine mindestens genauso große humanitäre Herausforderung an unsere Gesellschaft. Hinter jedem Getriebenen und Vertriebenen, der zu uns flüchtet, steckt ein Mensch, kein Antrag.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hatte bereits in seiner Osterpredigt zu einem stärkeren Einsatz für Flüchtlinge und zu mehr Gastfreundschaft aufgerufen. Hinter dem christlichen Appell an die Mitmenschlichkeit steckt natürlich auch die Angst, dass Fremdenfeinde die Lage für ihre miesen politischen Zwecke ausschlachten wollen. Die letzten hasserfüllten und von Rechtsextremen gesteuerten Protestzüge gegen Asylbewerberunterkünfte in Berlin-Hellersdorf vor knapp einem Jahr sind noch in schlechter Erinnerung.
Der jetzt notwendige Kraftakt beginnt mit dem Aufstellen von Wohncontainern. Zu Ende ist er damit noch lange nicht.