Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften erlaubt dem muslimischen Schützenkönig Mithat Gedik aus Werl zwar, den Königstitel zu behalten, er darf jedoch nicht am Bezirksschießen teilnehmen – und eigentlich nicht einmal Mitglied sein.
Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften gestattet sich einen Gnadenakt der Integration und belässt dem muslimischen König von Werl den Titel. Dies jedoch ist nichts als der Versuch, eine Zerreißprobe im Verband zu verhindern.
Denn ansonsten windet sich der Verband um die Wirklichkeit herum, verbietet Mithat Gedik die Teilnahme an weiteren Wettbewerben, faselt von „positiver Religionsfreiheit“ und meint damit: Eigentlich müssten auch Geschiedene und Homosexuelle draußen bleiben. Der Satz in der Presseerklärung: „Unsere Bruderschaften fördern ausdrücklich das Miteinander von Religionen“ muss der Schützenbruderschaft St. Georg wie Hohn in den Ohren klingen. Sie haben das Miteinander der Religionen durch Aufnahme von Muslimen praktiziert und werden von ihrem Verband geohrfeigt.
Die Lebenswirklichkeit auch in katholischen Bruderschaften ist längst eine andere als die Satzungs-Theorie des Verbandes, der nur vergessen hat, eine umfassende Glaubensrazzia bei seinen 600 000 Mitgliedern anzukündigen. Die Werler Schützen haben in Mithat Gedik nicht den Fremden, sondern den (Schützen-) Bruder gesehen. So funktioniert Integration, das ist die weltliche Schwester der Nächstenliebe. Der Bund der historischen Schützenbruderschaften wird weiter Zielscheibe des Spotts bleiben. Bestenfalls.