Der Mineralölkonzern BP spielt mit dem Gedanken, den Standort Bochum zu verlassen. Düsseldorf ist unter den alternativen Standorten ein Kandidat. Klarheit soll es in den nächsten vier bis sechs Wochen geben. Es geht um eine schwierige Gratwanderung für den Konzern.

Es ist eine schwierige Gratwanderung: Einerseits ist es mehr als legitim, wenn sich ein global agierender Konzern wie BP angesichts hoher Mieten nach Standort-Alternativen umschaut, um den Druck in Verhandlungen mit dem Immobilieneigentümer zu erhöhen.

Andererseits führen schon Gedankenspiele zu einer möglichen Verlagerung der Hauptverwaltung zu Verunsicherung in der Belegschaft. Wer befürchten muss, künftig auf dem Weg zur Arbeit im Stau irgendwo zwischen Bochum und Düsseldorf zu stehen, wird dies kaum als Gewinn an Lebensqualität ansehen.

Der Stadt Bochum, die schon den Wegzug von Nokia und den Jobabbau bei Opel verschmerzen musste, ist jedenfalls zu wünschen, dass beim BP-Konzern die Standort-Pläne B, C oder D bald wieder im Giftschrank der Verhandlungskommission verschwinden. Plan A ist und bleibt die beste Lösung – für Bochum und übrigens auch für BP.