Essen. Der frühere Ministerpräsident Roland Koch tritt als Konzernchef von Bilfinger zurück. Kochs zweite Karriere wurde jäh unterbrochen. Ob sie gänzlich beendet ist, wird die Zeit zeigen. Als Beleg für eine angebliche Unvereinbarkeit von Politik und Wirtschaft taugt der Fall jedenfalls kaum.
Als Ministerpräsident zog sich Roland Koch aus freien Stücken zurück. Das ist ungewöhnlich in der Politik. Als Vorstandschef musste er unfreiwillig gehen – ein ziemlich gewöhnlicher Vorgang in der Wirtschaft.
Die zweite Karriere von Roland Koch wurde jäh unterbrochen. Ob sie gänzlich beendet ist, wird die Zeit zeigen. Als Beleg für eine angebliche Unvereinbarkeit von Politik und Wirtschaft taugt die Causa Koch jedenfalls kaum.
Auch andere Konzernchefs sind daran gescheitert, ein Erwartungsmanagement zu betreiben, das Aktionäre und Arbeitnehmer nicht in die Verwirrung stürzt. Siemens-Chef Peter Löscher könnte davon berichten, bekanntermaßen kein ehemaliger Politiker.
Als Manager bleibt der frühere CDU-Hoffnungsträger Koch bis auf Weiteres ein Unvollendeter. Manche, die Koch auch die Kanzlerschaft zugetraut haben, werden ähnliches für seine politische Karriere behaupten. Vielleicht lassen sich so auch die Rufe nach einem erneuten Seitenwechsel erklären – von der Politik in die Wirtschaft und wieder zurück.
Sollte es Koch zum zweiten Mal als Politiker versuchen, wäre dies zumindest ganz eindeutig: ziemlich ungewöhnlich.