Jeder vierte Patient wartet drei ­Wochen oder länger auf einen Arzttermin. Das klingt nicht sonderlich dramatisch, ist es aber. 85 Prozent der Bundesbürger sind in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Gemessen daran warten also rechnerisch über 15 Millionen Menschen wochenlang mit all ihren Ängsten und Unsicherheiten darauf, über ihre Beschwerden mit einem Facharzt sprechen zu können.

Für planbare Vorsorgeuntersuchungen mag das hinnehmbar sein, nicht aber bei akuten Beschwerden. Als „normaler“ Patient scheitert man oft schon an der Sprechstundenhilfe.Umso erstaunlicher ist es, dass sich im ach so vollen Kalender des Facharztes plötzlich eine Lücke auftut, wenn privat Versicherte an­rufen oder der Hausarzt für seinen Patienten um einen Termin bittet.

Irgendetwas stimmt nicht im ­System. Deshalb ist es richtig, dass die Bundesregierung den Kassenärztlichen Vereinigungen jetzt Druck macht und mit einer zentralen ­Terminvergabe droht.Die Frage­stellung der KBV für ihre Studie, ob man bis oder über drei Tage auf den Termin gewartet hat, ist ja schon für sich genommen eine ­Unverschämtheit. Wie gesagt: Die Patienten warten Wochen.