Bislang ködern Fernbus-Anbieter ihre Kunden mit Kampfpreisen. Langfristig können sie so jedoch kein Geld verdienen. Der Verbandspräsident bereitet die Kunden auf Preiserhöhungen vor. Die Fernbusse kommen in der marktwirtschaftlichen Realität an.

Zweifellos ist die Einführung des Fernbus-Netzes in Deutschland eine Erfolgsgeschichte. Seitdem die Liberalisierung Anfang 2013 in Kraft getreten ist, gibt es bereits mehr als 200 Linien. Der Ansturm auf die Busse ist riesig. Ob das so bleibt, ist allerdings fraglich.

Denn bislang ködern die Anbieter ihre Kunden – vor allem junge Leute – mit Kampfpreisen. Die Unternehmen, die frisch an den Start gegangen sind, fahren ihre Passagiere für zehn Euro von Hamburg nach Berlin. Damit können sie auf Dauer kein Geld verdienen. Die Phase der Markteinführung, in der die Branche mit Lockangeboten Fuß fassen wollte, scheint nun vorbei. Der Verbandspräsident bereitet die Kunden auf Preiserhöhungen vor. 30 statt zehn Euro für den Weg Hamburg – Berlin seien realistisch, sagt er.

Das ist immer noch günstig im Vergleich zur Bahn oder zum eigenen Pkw. Die junge Branche der Fernbusse steht dennoch vor ihrer ersten großen Bewährungsprobe. Es wird bereits spekuliert, ob kleinere Anbieter fusionieren müssen, um mit den großen mitzuhalten. Es wird auch nicht ausgeschlossen, dass einige auf der Strecke bleiben.

Die Fernbusse kommen in der marktwirtschaftlichen Realität an. Letztlich haben es die Kunden in der Hand, ob sie trotz steigender Preise lieber mit dem Bus oder mit der Bahn fahren..