Die Schuldenkrise Europas ist aus den Schlagzeilen verschwunden. Sie bleibt aber brandgefährlich. Mit über neun Billionen Euro stecken die Euroländer in den roten Zahlen. Rechnet man die übrigen EU-Länder hinzu, sind es 11,5 Billionen Euro.

Das sind unvorstellbare Größenordnungen. Die Krise hinterlässt tiefe Spuren. Um ihre Folgen zu bekämpfen, retten sich die Regierungen in immer weitere Schulden. Ein Teufelskreis. Griechenland, Italien und Portugal bleiben die Sorgenkinder. Aber auch Deutschland mit seiner Kanzlerin Angela Merkel, die auf dem europäischen Parkett das eiserne Sparen predigt, bekleckert sich nicht mit Ruhm. 2,14 Billionen Euro sind wahrlich kein Pappenstiel, wenngleich der deutsche Schuldenberg seit 2013 um 1,1 Prozent leicht abgeschmolzen ist.

Nach dem Maastricht-Vertrag dürfen die Schulden eines Staates 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nicht übersteigen. Gemessen daran sind alle großen Euro-Länder durchgefallen. Sie sollten sich Nachhilfeunterricht in Estland, Bulgarien und Luxemburg holen. Dort gibt es die niedrigsten Schuldenquoten.