Nur, weil die Jägergemeinde schon seit Urzeiten streunende Katzen und Hunde abschießen darf, mit Fallen oder abgerichteten Greifvögeln ihrer späteren Beute nachstellen, ihre Jagdhunde auch an lebendem Trainingsmaterial ausbilden darf, bedeutet dies beileibe nicht, dass alles so bleiben muss.

Die Frage muss doch erlaubt sein, wer eigentlich etwas dagegen haben kann, dass das neue Jagdgesetz des Landes stärker als bisher Aspekte des Tierschutzes und der Ökologie in den Fokus nimmt. Die Antwort fällt nicht schwer: Widerspruch kommt allein von denen, die jagen und von denen, die mit der Jagd Geld verdienen.

Deshalb ist es völlig in Ordnung, das Umweltminister Remmel im Dialog mit allen beteiligten Interessenverbänden aus Umwelt-, Naturschutz und Jägerschaft auf eine Modernisierung des Jagdgesetzes drängt.

Nur deshalb, weil die Jägergemeinde schon seit Urzeiten streunende Katzen und Hunde abschießen darf, mit Fallen oder abgerichteten Greifvögeln ihrer späteren Beute nachstellen, ihre Jagdhunde auch an lebendem Trainingsmaterial ausbilden darf, bedeutet dies beileibe nicht, dass alles so bleiben muss. Nein – muss es nämlich nicht. Es braucht keine bleihaltige und damit ökologisch höchst problematische Munition, es braucht auch keine Wildfütterung und es braucht auch keine beinahe zeitlich unbegrenzte Jagdsaison.

Und dass Remmel auch die lange Liste der jagdbaren Tiere einkürzen will, ist nur zu verständlich. Weshalb müssen beispielsweise Höckerschwan und Waldschnepfe intensiv bejagt werden?

Also. Ruhig Blut, liebe Jäger. Für die waidgerechte Hege und Pflege in den Revieren in Nordrhein-Westfalen bleibt auch nach einer Novellierung des Jagdgesetzes noch reichlich Raum. Und deshalb gibt es auch für die Verpächter künftig noch gutes Geld zu verdienen. Kein Grund also für das bereits angestimmte jägerliche Jammergetöse und das glücklicherweise nur verbale Schießen auf den Minister.