Die Erdgasförderung mittels der Fracking-Methode soll in Deutschland teilweise verboten werden. Darauf haben sich Bundesumweltministerin Hendricks und Wirtschaftsminister Gabriel geeinigt. Doch die Debatte ist damit nicht beendet. Sie beginnt gerade erst.

Lassen wir uns nicht in die Irre führen. Ein Verbot mit Ausnahmen ist natürlich kein Verbot. Als würden Eltern ihrem Kind sagen, Süßigkeiten sind heute Abend tabu, aber Schokolade darfst du essen – ausnahmsweise.

Wenn Wirtschaftsminister Gabriel und Umweltministerin Hendricks nun also erklären, Fracking zur Förderung von Schiefer- und Kohleflözgas werde es in Deutschland zu wirtschaftlichen Zwecken auf absehbare Zeit nicht geben, dann heißt das übersetzt: Zuerst wird die Fördermethode erprobt – und später könnte Fracking in größerem Stil folgen.

Fracking – das Aufbrechen rohstoffreicher Gesteinsschichten tief unter dem Erdboden – ist zu Recht umstritten. Chemikalien, die bei der Gasförderung zum Einsatz kommen, könnten das Grundwasser verunreinigen. Entsprechend streng müssen die Umweltauflagen sein. Richtig ist aber auch, dass Deutschland den Rohstoff Gas dringend benötigt. Die Abhängigkeit von Russland ist groß.

Keine Frage: Erst wenn die Risiken für Mensch und Natur absolut beherrschbar sind, sollte es Gas-Fracking in Deutschland geben. Soweit ist es noch lange nicht – und ob es je so sein wird, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Klar ist nur: Das letzte Wort in Sachen Fracking ist längst nicht gesprochen.