Die Mehrheit der Deutschen findet gut, dass Bundespräsident Joachim Gauck die NPD-Anhänger als Spinner bezeichnen darf. Anders ist es mit seiner Forderung nach mehr Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Dabei sagt Gauck nur, was längst Realität ist.

Bundespräsident Joachim Gauck ist ein Mann klarer Vorstellungen und noch klarerer Worte. Er hält NPD-Anhänger für Spinner – und sagt das auch. Das ist inzwischen höchstrichterlich genehmigt und wird von der großen Mehrheit der Deutschen goutiert. Anders ist es mit Gaucks ständiger Forderung, die Bundeswehr verstärkt Freiheit und Menschenrechte im Ausland verteidigen zu lassen. Schon sein Plädoyer auf der Münchner Sicherheitskonferenz stieß auf ­heftige Kritik.

Dabei sagt Gauck nur, was längst Realität ist. Manche Soldaten, die in Düsseldorf gegen die Folgen des Sturms ankämpfen, waren zuvor in Afghanistan und Mali im Einsatz. Wohin und für was die Bundeswehr ins Ausland geht, entscheidet aber nicht der Bundespräsident, sondern das Parlament – in jedem bitteren Einzelfall, nach bestem Wissen und Gewissen. Denn ein solcher Beschluss drückt vor allem eines aus: die Kapitulation der Vernunft.