Es ist der Stoff, aus dem rechte Parteien ihre Wahlparolen texten und so mancher Stammtisch seine Weisheit saugt: Ausländer neigen schneller zu Gewalt als Deutsche. Mit dieser weitverbreiteten „Wahrheit“ hat die am Donnerstag vorgelegte Studie aufgeräumt.
Bemerkenswert ist, dass die Forscher damit auch wissenschaftliche Thesen widerlegen, die lange Zeit galten und politisch benutzt wurden.
Natürlich ist auch die Duisburger Untersuchung nicht automatisch immun gegen Irrtümer. Die Erfahrung lehrt, dass es zu jedem Gutachten ein Gegen-Gutachten gibt. Aber die sehr langfristig angelegte Arbeit lässt den Schluss zu, dass ihre Ergebnisse solide untermauert sind.
Am Ende steht die Erkenntnis, dass nichts so selbstverständlich ist, um es nicht immer wieder neu zu hinterfragen. Sonst werden aus Urteilen schnell Vorurteile. Das gilt nicht zuletzt für die Medien.