Rot-Grün streitet seit Jahren für hohe Frauenquoten in Unternehmen – und sieht gleichzeitig zu, wie die hehren Gleichstellungsziele vor der eigenen Haustür missachtet werden. Nicht mal die Ministerien halten sich ans Gleichstellungsgesetz. Solche Ergebnisse tun weh.

Ist die Frauenförderung in NRW gescheitert? So könnte man die Ergebnisse der neuen Gleichstellungsstudie deuten: Die Forscher fanden keinen einzigen Bereich, in dem die öffentlichen Spitzengremien zu gleichen Teilen mit Frauen und Männern besetzt waren. Obwohl das Gleichstellungsgesetz genau dies seit 15 Jahren vorschreibt.

15 Jahre, in denen die Quotenbefürworter von SPD und Grünen doppelt so lange regierten wie die Quotengegner von CDU und FDP. Rot-Grün streitet seit Jahren für hohe Frauenquoten in Unternehmen – und sieht gleichzeitig zu, wie die hehren Gleichstellungsziele vor der eigenen Haustür missachtet werden. Nicht mal die Ministerien halten sich ans Gleichstellungsgesetz.

Solche Ergebnisse tun weh. Und sie schaden der Glaubwürdigkeit der Quotenfreunde. Gerade deshalb verdient es Anerkennung, dass die grüne Gleichstellungsministerin jetzt per Gutachten Bilanz zieht. Sicher: Keine einzige Frau steigt deswegen schneller zum Sparkassenvorstand oder zur Klinikchefin auf, aber es bringt eine neue Ehrlichkeit in die Quotendebatte.