Die Rente mit 63 kommt. Aber wie? Eigentlich wollte die SPD früher in Rente schicken, wer 45 Jahre geschuftet hat. Dann aber beharrte sie darauf, dass auch Jahre der Arbeitslosigkeit gelten. Das muss man nicht verstehen.
Die Rente mit 63 kommt. Aber wie? Eigentlich wollte die SPD früher in Rente schicken, wer 45 Jahre geschuftet hat. Dann aber beharrte sie darauf, dass auch Jahre der Arbeitslosigkeit gelten.
Das muss man nicht verstehen, vor allem aber droht dadurch eine neue Frühverrentungswelle nach altem Muster – mit 61 und schöner Abfindung in die Arbeitslosigkeit, zwei Jahre später in Rente. Ein Stichtag soll das nun verhindern, doch Zweifel bleiben angebracht.
Erkennt man Arbeitslosenzeiten nach dem 61. Geburtstag nicht mehr an, wäre das Problem gelöst. Und eine neue Ungerechtigkeit geschaffen: Es soll 61-Jährige geben, die unverschuldet arbeitslos werden – sie wären dann doppelt bestraft. Weil das so offensichtlich ist, bastelt die SPD an Ausnahmen, etwa bei Insolvenzen.
Gut gemeint, aber noch lange nicht wirklich gerecht. Soll etwa jemand, der von einer Pleite betroffen ist, früher in Rente gehen dürfen als jemand, dessen Firma einfach in einer Krise steckte, als sie ihn entließ? Auch ungerecht. Also bräuchte es weitere Ausnahmen, mit dem dummen Nebeneffekt, dass der Stichtag wertlos und das Tor zum Missbrauch doch geöffnet wird. Dieser Bredouille kann die Koalition nicht entkommen, egal, was sie ins Gesetz schreibt.