Die Politik hat wichtige Korrekturen nicht entschlossen genug angepackt. Das rächt sich. Was ein erneuter Systemwechsell in den Schulen auslösen würde, ist heute nicht die Frage. Die Akteure müssen jetzt beweisen, dass sie in der Lage sind, in die Schulen hineinzuhören und den Alltag zu verbessern.

Man kann den Schülervertretern nicht widersprechen: die große Mehrheit an Löhrmanns Rundem Tisch will nicht zum G9 zurück. Was nicht unbedingt heißt, dass sie es nicht irgendwann muss. Denn die öffentliche Unterstützung für das G8 bröckelt.

Die Politik hat wichtige Korrekturen nicht entschlossen genug angepackt. Das rächt sich. Was ein erneuter Systemwechsel organisatorisch und mental in den Schulen auslösen würde, ist heute nicht die Frage. Die Akteure müssen jetzt beweisen, dass sie in der Lage sind, in die Schulen hineinzuhören und den G8-Alltag zu verbessern: Lehrpläne entschlacken, unnötige Belastung abbauen, Schülern mehr Zeit geben für ihre persönliche Entfaltung.

Löhrmann hat umsichtig agiert, alle Seiten eingebunden und sich nicht übereilt auf das G8 festgelegt. Sollte ihr Reformversuch aber fehlschlagen, erledigt sich das Turbo-Abitur von allein.