Die Leiharbeit hat zwei Gesichter. Einerseits soll sie Betrieben bei Auftragsspitzen helfen und Jobsuchenden das Tor zur Festanstellung öffnen. Auf der anderen Seite gibt es einen Verdrängungseffekt bei Stammbelegschaften durch Lohndumping bei Leiharbeitern. Inzwischen hat sich aber in der Leiharbeitsbranche die Erkenntnis durchgesetzt, dass dubiose Praktiken in der Arbeitnehmerüberlassung dem Geschäft am Ende mehr schaden als nutzen.

Das positive Ergebnis der NRW-Arbeitsschützer lässt aufhorchen: Die Zahl der Verstöße in der Branche geht zurück. Der höhere Kontrolldruck ist nicht ohne Wirkung geblieben, zudem bemühen sich die Leihfirmen um ein seriöses Image. Auch betriebswirtschaftlich ist es wenig lohnend, Arbeitskräfte lange anzulernen und einzuarbeiten, um sie kurz darauf im „Drehtürverfahren“ wieder zu ersetzen.

Dass schwarze Schafe unter den Verleihern auf Schein-Werkverträge ausweichen und mit versteckter Leiharbeit abkassieren, muss durch scharfe Kontrollen verhindert werden. Vom Grundgedanken her ist die Leiharbeit richtig, sie braucht aber politische Leitplanken.