Die CDU will ihre Stellung als Kommunalpartei Nr.1 in NRW verteidigen und wieder mehr als die Hälfte der 14.800 Ratsmandate erzielen. Dabei helfen könnte der positive Bundestrend der NRW-CDU. Doch CDU-Chef Armin Laschet hat einen schweren Stand.
Einen Monat vor der Kommunal- und Europawahl spielt der positive Bundestrend der NRW-CDU in die Karten. Der größte Landesverband will seine Stellung als Kommunalpartei Nr.1 in NRW verteidigen und wieder mehr als die Hälfte der 14.800 Ratsmandate erzielen. Auf Landesebene hat die NRW-CDU ihre Führungsfrage geklärt, programmatisch allerdings wirkt die Union nicht nur auf der Berliner Bühne seltsam entleert: der Pragmatismus regiert.
CDU-Landeschef Laschet steckt in einem Dilemma: In Berlin ist die CDU Teil der Großen Koalition, in Düsseldorf aber Opposition zur rot-grünen Landesregierung Kraft. Das macht es nicht leicht, das Profil zu schärfen.
Um die Schlagkraft beim Sturm auf die Staatskanzlei zu erhöhen, muss Laschet deutlich machen, wofür die NRW-CDU steht. Der mitgliederstarken Landes-CDU fällt die Aufgabe zu, die auf der Woge des Zeitgeists surfende Parteichefin Angela Merkel inhaltlich anzutreiben und auf Erneuerungskurs zu führen: Als Kanzlerwahlverein wird die NRW-CDU bei der Landtagswahl in NRW 2017 scheitern.
Hannelore Kraft meilenweit vor Armin Laschet
Die jüngsten Umfragen zeigen, dass auch Hannelore Krafts Bäume nicht mehr in den demoskopischen Himmel wachsen. In den Popularitätswerten liegt Kraft zwar meilenweit vor Laschet, der Genosse Trend hält sich aber bei der SPD merklich zurück. Die Genossen in NRW liefern der Opposition mit der Entmündigung der Hochschulen, riesigen Schuldenbergen und hoher Arbeitslosigkeit Steilvorlagen.
Laschet will die CDU als bessere Alternative präsentieren – das aber verlangt Sacharbeit, klare Positionen, mediale Präsenz und Mannschaftsspiel. Einer allein wird es nicht schaffen – selbst nicht mit einem großen Ego.