Ohne die EU-Bürokratie würde nie und nimmer ganz Europa über die Stromverschwendung durch Warmhalteplatten reden und Hersteller zu Verbesserungen anregen. Doch die Diskussion allein ist schon ein Beitrag zum Energiesparen.

Jetzt wissen wir, wozu wir eine so üppig ausgestattete EU-Bürokratie brauchen. Wo sonst gibt es Experten, die sich mit Warmhalteplatten von Kaffeemaschinen auskennen? Aber Scherz beiseite. Wenn es Europa ernst meint mit Klimaschutz und Energiesparen, muss sich die Kommission auch mit Duschköpfen, Staubsaugern und eben Kaffeemaschinen beschäftigen.

Man kann die Uhr danach stellen, dass auf jede neue Folge aus der EU-Ökodesign-Richtlinie ein Aufschrei von Politik und Journalisten folgt. Über die Brüsseler „Regulierungswut“ lässt sich leicht schimpfen. Oft ist die Empörung berechtigt. Dabei wird leicht übersehen, dass die Diskussion allein schon ein Beitrag zum Energiesparen sein kann. Ohne die Bürokraten würde nie und nimmer ganz Europa über die Stromverschwendung durch Warmhalteplatten reden und Hersteller zu Verbesserungen anregen.

Übrigens: Auch ohne neue EU-Richtlinie sind Verbraucher frei, ab heute die Maschine abzuschalten und den Kaffee in eine Thermoskanne zu gießen. Auf der Warmhalteplatte wird er ohnehin nur bitter.