Die Hörsäle voll, die Studenten genervt, die Unis überfordert: Viele Hochschulen belegen ihre Studiengänge mit Numerus clausus. Eine neue Studie zeigt, dass Unis besonders häufig in den Stadtstaaten Zugangshürden aufbauen.

Ein gutes Abitur macht einen nicht zum besseren Menschen. Aber es bringt den Wunschberuf ein gutes Stück näher – und den coolsten Studienort. So lassen sich die Zahlen des Numerus clausus lesen: Die jungen Leute zieht es zum Studium in attraktive Großstädte – nach Berlin zumal.

Dabei wäre es sinniger, sich über Studienbedingungen im jeweiligen Fach zu informieren. Und zu schauen, welche Unis nicht nur auf den Abi­schnitt achten, sondern zudem Eignungstests mit in die Beurteilung einfließen lassen.

Dass NRW und auch das Ruhrgebiet gleichfalls mit zum Teil rigorosen Zulassungsbeschränkungen die Zahl der Studienbewerber einschränken, kann man als Kompliment für die Attraktivität des Studienstandortes lesen – oder als Folge des doppelten Abijahrgangs.

NC sagt was über Ausstattung der Hochschulen

Nicht zuletzt aber sagt die Höhe des Numerus clausus etwas darüber aus, wie gut ein Bundesland seine Hochschulen finanziell ausstattet – denn auch davon hängt die Zahl der Studienplätze ab. So ist der hohe NC bei den Medizinern und in vielen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen ein bildungspolitischer Skandal, gibt es doch einen eklatanten Mangel an Fachkräften in diesen Berufsfeldern.

Doch gerade diese Studienplätze sind wegen der nötigen Labore und intensiven Personalbetreuung teuer – und entsprechend knapp. Daher bleibt die beständige Forderung nach mehr Investitionen im Bildungsbereich nur zu berechtigt. Auch, wenn sie mindestens so alt ist wie der Numerus clausus.