Vor allem die Städte im Ruhrgebiet haben mittlerweile nicht mehr genügend Geld, um Straßen zu reparieren. Besonders betroffen sind Brücken, die nach und nach immer mehr bröckeln, beispielsweise in Mülheim. Doch warum ist es überhaupt soweit gekommen?
Vielleicht ist Kohls Prognose richtig gewesen. Vielleicht liegen die „blühenden Landschaften“ längst im Osten. Und Nordrhein-Westfalens Städte sind abgehängt.
Sind ihre Notrufe pure Unkerei? Wahr ist: Die sechs Kommunen mit den höchsten Schulden liegen in NRW. Der Straßenzustand ist häufig miserabel, die Arbeitslosigkeit immer noch hoch.
Im Schnitt können Kommunen an Rhein und Ruhr 154 Euro pro Einwohner und Jahr in Straßen, Schulen, Kitas investieren – 183 Euro weniger als die anderer Länder. Beim Wirtschaftswachstum stehen wir schon hintenan.
So wird das Land nicht zukunftstauglich. Schreit NRW nicht laut genug, wenn es um die Verteilung in Berlin geht? Oder andersherum: Hielt es, wie bei Kohle, Jahrzehnte zu gerne die Hand auf, statt auf eigene Kräfte zu bauen? Irgendwas läuft falsch. Es wird Zeit, die Ursachen schonungslos aufzudecken.