Die Abwrackprämie schlich sich vor fünf Jahren in unseren Sprachgebrauch. Damals, als die Finanzkrise begann, spendierte die Bundesregierung 2500 Euro für jede Verschrottung eines alten Autos. Rein ökonomischer Natur war der Zweck dieser Prämie, es galt, die Automobilbranche zu päppeln. Das ist der wesentliche Unterschied zur nun geplanten Abwrackprämie für Kühlschränke. Mit ihr versucht der Staat, soziale Härten abzufedern.
Rund 33 Euro stehen einem erwachsenen, allein lebenden Hartz-IV-Empfänger monatlich für Strom zu. Für keine andere Gesellschaftsgruppe hat der steigende Strompreis so massive Folgen. Deswegen ist auch dieses Wort neu: Stromarmut. Es meint jene Haushalte, in denen wegen ausstehender Zahlungen der Strom abgestellt wird. Jede Kilowattstunde, die hier gespart wird, ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Nur, wenn Steuergeld zum Schutze des Klimas fließen soll: Warum werden eigentlich nur Arme in den Energie-Nachhilfeunterricht gezwungen? Und warum können sich nicht auch die profitierenden Hersteller von Kühlschränken an der Prämie beteiligen?