Das Recht auf Streik ist ein hohes Gut. Und dass Streiks wehtun können, liegt in der Natur der Sache. Nur hat sich bei einigen Berufsgruppen geradezu eine Lust am harten Streik herausgebildet. Ärzte, Lokführer, Piloten sind für ihre Ar­beitgeber mächtige Verhandlungspartner. Ihre Streiks wirken wie eine Keule. Von Normalverdienern wie Pflegern, Schaffnern, Flugbegleitern grenzen sie sich ab. Zwischen Cockpit- und Kabinenpersonal liegt nicht nur eine Tür, sondern ein gigantisches Gehaltsgefälle.

Spartengewerkschaften machen ihr eigenes Ding. In diesem Lufthansa-Fall sind es Gutverdiener, die sich noch ein Sahneschnittchen dazu erstreiken. Dabei arbeiten sie zu Konditionen, die andere Berufspiloten in Europa neidisch machen. Es ist Zeit, dass die Bundesregierung, wie angekündigt, dem Höhenflug ein Ende macht und die Piloten gewerkschaftlich „erdet“. Das wäre ein schönes Zeichen. Für Solidarität.

Lesen Sie hier das Pro: Auch Piloten müssen ihre Arbeitsbedingungen aushandeln dürfen