Man will die Mädchen fragen: Warum macht ihr das bloß? Warum schickt ihr heikle Fotos von euch durch die Gegend? Es bleibt doch nichts geheim, wenn ein Smartphone und das Internet in Reichweite sind. Aber womöglich ist das Phänomen Sexting nur eine Konsequenz unserer übersexualisierten Zeit.

Wenn in den Elternhäusern und der Schule aufgeklärt wird, dürfte manches Mädchen, mancher Junge gähnen. Kinder wissen mehr, als Erwachsene zu ahnen wagen. Der Grund auch hier: das Internet. Wer schlüpfrige Bilder sucht, wird sie finden. Ohne jede Altersbeschränkung, ohne jede Einordnung. Und das ist das Dilemma. Kinder stoßen auf pornografisches Material, bekommen aber keine altersgerechte Erklärung. Also gehen sie irgendwie damit um, oft unbeholfen.

So ist es auch beim Sexting. Es wird höchste Zeit, dass dieses Thema in den Klassenzimmern auf den Tisch kommt. Schüler müssen früh Bescheid wissen, um sich schützen zu können. Sollten die Kampagnen erst in weiterführenden Schulen starten, kann das zu spät sein.