Vor etwa zehn Jahren kam G8. Die schwarz-gelbe Koalition zog die Schulzeit-Verkürzung von der Oberstufe in die Sekundarstufe 1. Der Schritt war schlecht vorbereitet, die Folge: Mehr Stress. Nun sollte das “Turbo-Abi“ mit Augenmaß reformiert werden.
Schneller. Höher. Weiter. In dem Irrglauben, aus Schülern müsse in weniger Zeit doch mehr herauszuholen sein, wurde vor rund zehn Jahren das G8 über die Gymnasien gestülpt. Alle anderen Länder machten es, warum nicht auch wir? Über den Preis, den Jugendliche für schulpolitische Rekordgelüste zahlen würden, dachte man nicht nach.
Dann war es die schwarz-gelbe Koalition, die in NRW die Schulzeitverkürzung von der gymnasialen Oberstufe in die Sekundarstufe I vorzog. Die Folge: mehr Druck, mehr Stress. Denn der Schritt war nicht gut vorbereitet. Die CDU sollte also zweimal nachdenken, ehe sie sich jetzt den Ärger von Eltern zunutze macht und bei der grünen Schulministerin ablädt.
Es mag politisch verführerisch sein, dass der „Runde Tisch“ zum G8 vor der Kommunalwahl tagt. Doch statt abzurechnen sollte man versuchen, das „Turbo-Abitur“ von Ballast zu befreien und mit Augenmaß zu reformieren. Das ist der einzige Weg. Schulen brauchen Verlässlichkeit. Eine Rückkehr zum G9 wäre keine Lösung.