Die Lage in der Ukraine ist angespannt, und das hat sich auch nach dem Sondergipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs nicht geändert. Die Europäer finden – wieder einmal – keine einheitliche Linie und dürften mit ihrem Drei-Stufen-Plan und den seichten Sanktionen in Moskau allenfalls ein Schulterzucken auslösen. Die Zukunft der Ukraine bleibt ungewiss.
Doch es gibt eine Gewissheit, die ebenso gefährlich ist. Die Ukraine war nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 mit einem Schlag eine gewichtige Nuklearmacht.
Die Regierung in Kiew verzichtete auf ihre Nuklearsprengköpfe, trat dem Atomwaffensperrvertrag bei und erhielt im Gegenzug von den USA, Großbritannien und Russland die Zusage, dass die bestehenden Grenzen sowie die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit gewahrt bleiben. Die bittere Lehre: Verzicht auf Atomwaffen kann fatale Folgen haben.