Wenn alles so zugegangen ist, wie es die Zeitung berichtet hat, ist das Schlimmste passiert, was passieren konnte. Ärzte hätten genau da gepatzt, wo es um die Frage nach Leben und Tod geht. Natürlich kommen die Ur-Ängste hoch: Werden mir die Organe entnommen, obwohl ich noch leben könnte?

Egal, ob es sich um Einzelfälle handelt – allein, dass die Ärztekammer so etwas für möglich hält, führt dazu, dass mancher seinen Organspendeausweis am liebsten zerreißen möchte. Die Transplantationsmedizin hat gerade ihr Desaster um manipulierte Wartelisten hinter sich. Und jetzt das.

Die angeblich so sichere Hirntod-Diagnostik war stets das Argument der Ärzte. Wer skeptisch war, wurde belächelt: Hat wohl zu viel Horrorfilme geguckt. Da können jetzt ruhig Kontrollen über Kontrollen eingeführt werden – das Vertrauen ist hin. Die Folge ist doch klar: Es werden immer weniger, die Organe spenden. Und es sind jetzt schon viel zu wenige.