Durch die Google-Zentrale im kalifornischen Mountain View dürfte am Mittwoch ein Seufzer der Erleichterung gegangen sein. Das dreijährige Tauziehen mit der EU-Kommission um die Benachteiligung von Konkurrenten ist vom Tisch – und damit wohl auch eine Milliardenstrafe, die bislang wie ein Damoklesschwert über dem US-Konzern schwebte. Google war zu weitgehenden Zugeständnissen bereit, ansonsten wäre eine Einigung mit den Wettbewerbshütern so sicher nicht möglich gewesen.
Damit ist die Kuh allerdings noch nicht vom Eis. Brüssel wirft Google nämlich weiterhin vor, seine marktbeherrschende Stellung bei Handy-Betriebssystemen auszunutzen und Besitzer von Mobiltelefonen auf Android-Basis auf die Seite seiner Suchmaschine zu leiten. Der US-Konzern ist auch hier gut beraten, besser einzulenken. Was passiert, wenn man die Warnungen aus Brüssel nicht ernst nimmt, musste bereits Microsoft schmerzlich feststellen. Weil der Software-Konzern wiederholt Konkurrenten benachteiligte, flossen über zwei Milliarden Euro aus der Neuen Welt ins alte Europa. Und solche Summen tun auch milliardenschweren Konzernen weh.