Von der Kirmes kennt man die so­genannten Lachkabinette: Mal sieht einer extrem dünn aus, mal dick oder verbogen. Der Mensch ist real; der Eindruck, der entsteht, ist es nicht. So ähnlich verhält es sich mit dem gestern vorgestellten Bericht des Wehrbeauftragten.

Die Missstände in der Truppe sind echt. Daraus aber auf das Gesamtbild der Bundeswehr zu schließen, wäre verzerrt. Dennoch ist es unerlässlich, dass die Truppe durch das Spiegelkabinett marschiert. Denn das macht ihre Probleme auf krasse Weise deutlich.

Es ist genau so, wie es der ausgeschiedene Verteidigungsminister Thomas de Maizière zu seinem Abschied beim Großen Zapfenstreich gesagt hat: In der Bundeswehr ist „nicht alles in Ordnung“. Die Aufgabe seiner Nachfolgerin Ursula von der Leyen wird es sein, eine bessere Armee zu hinterlassen, als sie vorgefunden hat.