Erstmals wankt die mächtige Institution des Automobilclubs: der ADAC muss Fehler einräumen, Mitglieder sind wütend. Er hat sein höchstes Gut, die Glaubwürdigkeit, verloren – durch seine Selbstgefälligkeit aufs Spiel gesetzt.

Wie bei vielen Affären kommt die Wahrheit nur scheibchenweise ans Tageslicht. Und nach dem ersten Bauernopfer rollen in der Regel auch noch weitere Köpfe. Wie lange ADAC-Präsident Peter Meyer seine Durchhalte-Strategie aufrechterhalten kann, ist nur eine Frage der Zeit. Denn erstmals wankt die mächtige Institution des Automobilclubs: Mitarbeiter stechen Informationen über Wahl-Manipulationen durch, der ADAC muss Fehler einräumen, Mitglieder sind wütend.

Das haben die ergrauten Herren an der Spitze, die bislang ihre Politik ohne kritische Nachfragen und Kontrolle machen konnten, noch nicht erlebt. Es darf bezweifelt werden, dass ausgerechnet diese Symbole der Intransparenz nun zum Motor der Reform des ADAC werden. Er hat sein höchstes Gut, die Glaubwürdigkeit, verloren – durch seine Selbstgefälligkeit aufs Spiel gesetzt. Die Lebensversicherung des ADAC ist jetzt nur noch, dass es zu dem Service-Moloch derzeit keine adäquate Alternative gibt.