Nach den Krawallen beim Revierderby im Oktober greift Schalke 04 durch und sperrt rund 500 Anhänger von Borussia Dortmund aus. Experten erkennen eine neue Stufe der Gewalt. Ein Kommentar

Bundesweite Stadionverbote für 31, Hausverbote auf Schalke für 498 Anhänger von Borussia Dortmund: In diesen Dimensionen hat es Maßnahmen nach Fußball-Krawallen hierzulande noch nicht gegeben. Reflexartig ist in Internet-Fanforen des BVB von „Pauschalstrafen“ die Rede, doch die Vereinsführung der Schwarz-Gelben sieht das anders: Sie weiß, wie sehr die Randale beim Derby dem Image des Klubs schadete, und dass es höchste Zeit wird, dass sich das Missbrauchsopfer Fußball gegen diese von Gewalt faszinierten Geister zur Wehr setzt.

Erst am Wochenende erschraken und erstarrten Passanten in der Kölner Innenstadt, wo sich Hooligans aus Köln, Dortmund und Schalke bei einer verabredeten Massenschlägerei die Köpfe blutig prügelten. „Solche Leute erreichen wir mit keinem Konzept“, klagen die besorgten Fußball-Funktionäre. Aber es gibt Gesetze. Die muss man dann anwenden.

Politik, Polizei und Vereine sind alarmiert, Experten sprechen von einer neuen Stufe der Gewalt. Man mag nichts beschwören, aber die Gedanken an das nächste Revierderby am 25. März sind nicht gerade von Gelassenheit getragen.