Erstmals hat sich mit dem Schokoladenhersteller Ritter ein Unternehmen erfolgreich gegen eine Einschätzung der Stiftung Warentest gewehrt. Bleibt es dabei, ist der Imageschaden für die Stiftung gewaltig.
In den gut 50 Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung Warentest über 100.000 Produkte getestet und den meisten davon eine Schulnote erteilt. Nachweisliche Fehler bei den Methoden oder Testkriterien mussten sich die Verbraucherschützer nur selten vorwerfen lassen.
Die Seriosität der Testarbeit hat ein großes Vertrauen der Öffentlichkeit in die Arbeit der unabhängigen Stiftung erwachsen lassen. Dieser Bonus ist nun gefährdet. Denn erstmals hat sich mit dem Schokoladenhersteller Ritter ein Unternehmen erfolgreich gegen eine Einschätzung der Warentester gewehrt. Ob es dabei bleibt, wird die nächste Instanz klären müssen.
Bleibt es bei der Einschätzung, ist der Imageschaden für die Stiftung gewaltig. Denn sie beharrt weiterhin auf ihrer Position und ihrer Methode. Dabei erscheint diese Haltung gewagt. Denn sie basiert auf der Annahme, dass ein bestimmter Aromastoff in der nötigen Menge nur künstlich erzeugt werden kann. Ein echter Nachweis fehlt.
Sollte dessen Produzent ein natürliches Verfahren entwickelt haben, stehen die Tester im Regen. Es ist also eine riskante Wahrheitsfindung für die Stiftung.