Es ist der schrecklichste Albtraum, der denkbar ist: Eltern entscheiden zusammen mit Ärzten, ob ihr todkrankes Kind per Sterbehilfe getötet wird, wenn es sich das ausdrücklich wünscht. Selbst wenn alle Beteiligten im Angesicht schwersten Leidens zum Schluss kämen, dass es das vermeintlich Beste wäre: Wie soll die eigene Psyche daran nicht kaputtgehen?

Was so monströs klingt, ist in den Niederlanden schon und in Belgien wohl bald möglich, wenn auch unter so strengen Auflagen, dass es sehr wenige Jugendliche im Jahr betreffen dürfte. Aber was sagen Zahlen, wenn diese prinzipielle Schranke erst einmal gefallen ist? Und was ist der nächste Schritt?

Es gibt gute Gründe, eine gesetzlich geregelte Sterbehilfe zu befürworten, so wie es unsere Nachbarn tun, weil es dem freien Willen des Einzelnen vorbehalten sein sollte, das eigene Ende zu bestimmen. Aber traut man Kindern tatsächlich zu, über Leben und Tod zu entscheiden, wenn sie als Minderjährige nicht einmal für reif genug gehalten werden, wählen zu gehen? Das geht zu weit.