Die Mörder von Detlev Karsten Rohwedder, Alfred Herrhausen und vieler anderer Opfer sind nicht zu fassen. Sie werden wohl nie zur Verantwortung gezogen. Frühere RAF-Mitglieder verfügen über Wissen, das zu den Mördern führen könnte. Aber sie schweigen.

Es ist eine bittere Einsicht. Die Mörder von Detlev Karsten Rohwedder, Alfred Herrhausen und vieler anderer Opfer sind nicht zu fassen. Sie werden – hilft der Zufall nicht – wohl nie zur Verantwortung gezogen. Mit der fehlenden Aufklärung der letzten RAF-Verbrechen scheitert ein Stück Aufarbeitung deutscher Nachkriegsgeschichte.

Das einzugestehen fällt der Bundesanwaltschaft nicht leicht – zumal sie sicher ist, dass frühere RAF-Mitglieder über Wissen verfügen, das zu den Mördern führen könnte. Aber sie schweigen. Die Rechtsordnung schützt Zeugen, wenn sie sich möglicherweise selbst belasten müssten. Unter dieser Erkenntnis leiden die Angehörigen der Mordopfer am meisten.

Sie leben seit Jahrzehnten in Ungewissheit. Ihnen Sicherheit über Tatablauf und Täter zu geben, wäre ein Stück Reue, ein Zeichen ehemaliger Terroristen, dass sie mit dem Terror gebrochen haben. Aber ist damit zu rechnen?