Essen. . Wenn Kaufhof-Chef Lovro Mandac erklärt, er würde einige Karstadt-Filialen allenfalls übernehmen, wenn sie ihm geschenkt würden, verletzt er Regeln des guten Anstands. Auch der Kaufhof hatte seine Krisen, hat sich wenig ruhmreich etwa aus den Innenstädten von Mülheim und Oberhausen zurückgezogen.
Bislang lieferten sich die Einzelhändler einen erbitterten Kampf um Preise, Sortimente und Standorte. Das gehört zum Wettbewerb. Wenn Kaufhof-Chef Lovro Mandac nun erklärt, er würde einige Karstadt-Filialen allenfalls übernehmen, wenn sie ihm geschenkt würden, verletzt er Regeln des guten Anstands. Das klingt so, als blicke Mandac arrogant auf seinen am Boden liegenden Konkurrenten herab und tritt auch noch nach.
Auch der Kaufhof hatte seine Krisen, hat sich wenig ruhmreich etwa aus den Innenstädten von Mülheim und Oberhausen zurückgezogen und stand bei der Konzernmutter Metro lange auf der Verkaufsliste. Es mag ja vieles gegen eine Deutsche Kaufhaus AG sprechen. Aus Arbeitsplatz- und Wettbewerbssicht jedenfalls ist dem wankenden Karstadt-Konzern zu wünschen, dass er nachhaltig wieder auf die Beine kommt.
Die 20.000 Beschäftigten haben in den letzten Jahren schon genug unter Missmanagement, Stellenabbau und Lohnverzicht gelitten. Sie haben es einfach nicht verdient, dass nun auch noch die Konkurrenz den Kampf der Karstadt-Mitarbeiter um ihre Zukunft unnötig erschwert.